Loslassen Teil 2 – Leben und leben lassen!

15.07.2022

Noch einmal ganz konkret zum Loslassen, denn das ist vielleicht immer noch alles sehr theoretisch. Ich habe damals auch haufenweise Information über den Dualseelen-Prozess verschlungen; das ist auch gut so, denn zu verstehen und zu erkennen, was da gerade vorgeht, hilft ja schon einmal enorm weiter. Trotzdem habe ich mich gefragt: "Wie verdammt nochmal lasse ich jemanden los, der 24 Stunden am Tag (ja genau, in Träumen wird man ja auch heimgesucht!) 7 Tage die Woche in meinen Gedanken ist? Der hält meinen Kopf besetzt wie eine belagerte Burg im Mittelalter!" Und genauso habe ich mich nach seinem Rückzug auch gefühlt: besetzt, belagert, eingekesselt, erdrückt, unfrei... Wie soll das enden? Irgendwann gehen den Burgherren die Lebensmittel aus und sie gehen elendig zu Grunde... Beziehungsweise mir geht die Energie aus. Nein, soweit darf ich es nicht kommen lassen!

So unelegant es klingt, mir hat Ablenkung in einem ersten Schritt super geholfen. Ich habe vor ein paar Monaten in einer Dualseelen-Facebook Gruppe, wo viele der Meinung waren, dass Ablenkung nichts bringt und dass man in sich gehen muss, ein Plädoyer für die Ablenkung gehalten! Also, Hut ab, wer das kann, mitten im schlimmsten Liebeskummer, den man sich so vorstellen kann, stecken und dann da hocken und in sich gehen bis man losgelassen hat... Chapeau! Da mag ich es dann bodenständiger und fange erst einmal mit ablenken an. Das können 1000 verschiedene Sachen sein. Am besten machst du dir eine To Do-Liste mit tollen Ablenkungen und pickst dir dann eine aus, wenn deine Dualseele mal wieder zu übermächtig in deinem Kopf rumspukt und du in das fiese Gedankenkarussel gerätst. Das kann ein Spaziergang sein, deine Lieblingsserie ansehen, ein Buch lesen, eine Freundin anrufen, Sport machen, Fotos sortieren,... Auf die Liste gehören auch Sachen, die du schon immer mal machen wolltest und bisher vor dir hergeschoben hast... Dachboden aufräumen, Kleiderschrank aussortieren... Im Dualseelen-Prozess findet ein aufräumen im Innen, aber auch im Außen statt! Und sei auch nicht zu streng mit dir. Einmal bin ich zur Ablenkung joggen gegangen. Völlig außer Atem kam ich zurück und hab gedacht "Mist! Das ging ja voll nach hinten los! Ich habe die ganze Zeit an ihn gedacht...!" Dann habe ich auf die Uhr gesehen und bemerkt, dass ich meine übliche Strecke durch den Park 3 Minuten schneller gelaufen bin. Tschakka! Und das hat mich dann doch wieder motiviert und meine Stimmung deutlich verbessert! Ablenkung funktioniert einfach ganz gut am Anfang, frei nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel". Außerdem kannst du dir so auch bereits dein Leben ohne ihn aufbauen; diese Ablenkungsmaßnahmen kannst du gezielt in die Richtung "Freundeskreis erneuern", "Berufung" etc. gehen lassen, denn deine Lernaufgaben betreffen ja bekanntlich alle Lebensbereiche.

Ist der schlimmste Liebeskummer überwunden und sind wieder neue Perspektiven geschaffen, dann ist es auch tatsächlich mal an der Zeit in sich zu gehen. Du wirst herausfinden, dass es etwas viel Geileres gibt als sich mit deiner Dualseele zu beschäftigen und immer wieder Gespräche und Situationen in deinem Kopf durchzugehen. Es gibt jemanden, der noch toller und faszinierender ist als deine Dualseele. Und das bist DU! Ach Quatsch, denkst du jetzt vielleicht, aber dann sage ich dir, dass du das nur denkst, weil du dich noch gar nicht wirklich kennst! Und da schielen wir schon auf die Lernaufgabe nach dem Loslassen, die Selbstliebe! Um sich selbst zu lieben, muss man sich erst einmal wirklich kennenlernen. Wie soll das gehen? Ich habe einfach entsprechende Bücher gelesen. Die Themen fielen mir dabei irgendwie wie von selbst zu. Inneres-Kind-Arbeit, Familienaufstellungen, Hochsensibilität, Selbstliebe, aber auch Telepathie und Quantenphysik fanden sich auf meiner Leseliste im Dualseelen-Prozess.

Denke immer einen Schritt voraus! Immer noch von Verlustängsten geplagt, habe ich bereits begonnen einfach loszulassen (wenn auch mit Angst, das hat schon etwas Überwindung gekostet!) und das hat mir geholfen, die Angst zu besiegen und am Ende tatsächlich loszulassen. Nochmal zu dem kleinen Kind, das laufen lernen soll. Sicher hast du beim ersten Mal, wenn du seine Hand loslässt, noch etwas Angst. Vielleicht fällt es auch auf die Nase und weint. Aber siehe da, die Tränen sind schnell getrocknet und es steht motiviert auf und will weiter versuchen zu laufen! Und das wiederum trägt dazu bei, dass du es beim zweiten Mal schon viel angstfreier und gelassener loslässt.

Mich bereits in der Phase des Loslassens mit der Selbstliebe zu beschäftigen, hat mir geholfen endgültig loszulassen. Die Phasen - oder bei mir sind es die Etappen der Safari - bedingen sich gegenseitig, gehen ineinander über, überlappen sich und stehen alle in einer wechselseitigen Beziehung zueinander...

Zum Abschluss noch einmal zurück zum Begriff "loslassen". Ich finde das Motto "Leben und leben lassen" genial, denn es beschreibt deine Aufgabe nicht nur in Bezug auf deine Dualseele ("leben lassen"), sondern auch in Bezug auf dich ("leben")! In diesem Sinne: Lass ihn leben! Allein! Ohne dich! Und somit auch leiden... Und du? Ab in die Selbstliebe! Konzentriere dich auf dich und lebe! Lenke den Fokus weg von ihm wieder auf dich! Deine Arbeit! Deine Freunde! Deine Familie! Dein Leben! Du schaffst das!

Alles Liebe,

Karin